Corona-Urlaub

Unser diesjähriger Philippinenurlaub war zwar schön, aber nicht gerade "einfach".

Unser 3-wöchiger gebuchter Urlaub auf Negros war perfekt. Planmäßig bestiegen wir am 14.3. den Ocean Jet um nach Bohol, und dann mit Taxi und Boot nach Cabilao zu fahren, wo wir bis 11. April bleiben wollten. 

Am Nachmittag des Ankunftstages teilte uns dann Uwe, der Manager von Cabilao mit, dass alle Gäste, die einen Flug von Cebu nach Europa haben, am nächten Tag Cabilao verlassen müßten, da die Flüge und Fähren eingestellt werden und Cebu unter Lockdown sein wird. Uns betraf das nicht, denn wir flogen über Manila. Wir waren optimistisch und blieben als einzige Gäste im Resort zurück. SUPER ! 

Auch das Tauchen war ein Traum. Keine anderen Taucher , Narren-freihei und perfektes Wetter! Die Fische rund um Cabilao werden zwar immer weniger, dafür wachsen aber die Korallen und Gorgonien prächtig.

Aber es war etwas "im Busch". Wir waren mit der Österr. Botschaft in Manila in Kontakt und wußten, dass eine Rückholaktion geplant war. Nur der Termin stand noch nicht fest. Am 26.3. erteilte die Polizei Strand- und Tauchverbot auf Cabilao.  Die Ereignisse überschlugen sich, stündlich gab es Neuigkeiten. Wir bekamen noch am 26.3. per E-Mail die Zusage für eine Rückreise am 27.3. per Boot nach Cebu und von Cebu nach Manila und von dort über Korea nach Wien.  

Für eine Reise brauchten wir aber ein Gesundheitszeugnis. Ohne diesem konnten wir praktisch keinen Schritt mehr machen. Die liebe, gute Suzette organisierte  für uns einen Tripp nach Bohol zu einem Arzt. Dort wurden wir flüchtig untersucht und bekamen ein Gesundheits Zertifikat ausgestellt. Damit schnell zurück nach Cabilao. Glücklicherweise hatte ich von Wien einen Mundschutz mitgenommen, den ich einmal im Spital bekommen hatte.

Roy, unser Bootsmann hatte sich aus einem Bikini eine eigene Maske gebastelt. Nun mußten wir rasch zusammenpacken, denn wir sollten um 3h früh mit dem Boot von Cabilao nach Bohol fahren und von dort mit dem Auto ca. 2 Stunden zum Hafen Tubigon fahren. Auf der Fahrt dorthin mußten wir 2 Mal eine Straßensperre passieren, wo unsere Dokumente geprüft wurden. 

In Tubigon angekommen mußten wir auf das Personal warten, welches unsere Papiere prüfen sollte.   Alles dauerte sehr lange und schien sehr kompliziert zu sein. Wir waren froh, dass wir so früh dort waren, denn es kamen immer mehr Leute , letzt-endlich so  um 200  Personen. Die Fähre nach Cebu sollte um 7:00 ablegen. Ich dachte, daß es 9:00 sein wird. Aber letztendlich fuhren wir um 11:30

Wir kamen uns wie  auf einem Truppentranporter vor. In einem kleinen Laden konnte man ein Getränk und eine Bechersuppe kaufen. Aber Gott sei Dank hat uns Uwe gut mit Broten versorgt.

Im Hafen von Cebu erwarteten uns Busse, Polizei und Quarantäne-Beamte, aber kein Arzt der uns fiebermessen sollte. Dicht gedrängt in der prallen Sonne warteten wir wie Lämmer. Wirklich gut für Corona ! Nach ca. 1 Stunde fuhren wir im Konvoi unter Polizeieskorte zum Fughafen. Unser Flug ging aber erst nächsten Tag.  Am Flughafen wurden wir "verabschiedet" . Kein Taxi, kein Hotel !! Durch mein wirsches Auftreten entschloß sich dann der Airportschani die Organisaton zu übernehmen. Wir sollten uns in Reih und Glied aufstellen und wenn ein Taxi kommt wird abgearbeitet. So hatten wir Glück und warteten gar nicht lange.

Cebu war leergefegt. Nur einige kleine Geschäfte, wie der Bäcker, hatten offen. Der Taxifahrer versuchte es in mehreren Hotels - aber keine Chance. Ich stieg dann aus und fragte selbst den Hotelportier was wir tun könnten. Es empfahl uns dann ein kleines Hotel, das wirklich noch ein Kellerzimmer mit 3 Stockbetten frei hatte. Aber egal, Hauptsache ein Bett.  Frühstück wurde uns dann vor die Zimmertüre gestellt. Wir mußten im Zimmer bleiben. In der Zwischenzeit erhielt ich von der Botschaft ein E-Mail, daß wir nur 20 kg Gepäck mitnehmen dürfen. Ich versuchte bei einem Anruf 30 kg mit Aufzahlung zu bekommen, aber ich wurde nur blöd angeschnauzt. Also 20 kg  Kleidung und Tauchsachen im Hotel zurücklassen.

Nächsten Tag wurde uns die Fahrt zum Flughafen vom Hotel organisiert.

Mit Airswift flogen wir dann nach Manila.  Unser Gepäck wurde nicht einmal abgewogen. Aber es war ein kleineres Flugzeug für ca. 80 Personen.

Man kann sagen, wir schlugen mehrmals in Manila auf. Der Pilot war etwas "ungeschickt".

Wir standen wieder einmal am Flughafen: Ohne Taxi und ohne Hotel, denn mein und Nikis Handy funktionierten nicht mehr. Ich hatte außerdem eine nagelneue Creditkarte, die für Internetbuchungen noch nicht aufgesperrt war (wußte ich leider nicht). Daher konnte ich selbst kein Hotel buchen. Einer anderen Passagierin gelang es dann doch ein Zimmer samt Transport dorthin aufzutreiben. Wir waren dann 3 Pärchen und fuhren zum Hotel, das wir so um Mitternacht erreichten.

Das Hotel Somerset war eigentlich eine Appartementanlage. Sehr gut ausgestattet und ein großen schönes Bett !!!

Wir schliefen wie die Murmeltiere. 

Das Frühstück konnten wir tele-fonisch bestellen und mußten es in einem kleinen Restaurant, das zur Anlage gehörte, abholen.  Vor dem Hotel hielt die Polizei Wache. Wir durften nicht hinaus  - Lockdown. Juice war aus, aber Milch gab es. Na ja, zu Eier und Schinken nicht wirklich passend. Aber es war die beste Milch, die wir je getrunken haben. Sie stammte von einer Biofarm und hatte viel Rahm. 

Wir mußten um 14 h am Flughafen sein und so fuhren wir um ca. 13 h über komplett autofreie Autobahnen und Straßen zum Flughafen. Es war gespenstisch. Wir kennen Manila nur mit Verkehrschaos. Vor dem Fughafen warteten schon eine Menge Leute. Endlich kam ein Mann, der sich als Organisator vorstellte und uns fröhlich mitteilte , daß wir nun 2 Stunden Zeit zur freien Verfügung hätten. Vor dem Fughafen, in der prallen Sonne, ohne Wasser, ohne WC. Ich bin fast ausgerastet.

 

Nun hieß es in Reih und Glied anstellen. Wir bekamen Pickerln auf unsere Jacke, die das Fugticket ersetzen sollten. Papiere ausfüllen (der Rückflug würde ja pro Person € 600,- kosten) usw.

Wir wußten aber, daß der Flug erst tatsächlich um 1:30 nachts gehen sollte. Also in einer langen Schlange warten. Plötzlich sahen wir, daß der Counter von Qatar Airlines ganz normal offen hat und dort Leute eincheckten. Ich ging hin und fragte ob sie noch nach Wien fliegen und ob unsere Tickets (die waren schon 3 x umgebucht) noch gültig wären? Sie fragte ihren Computer und sagte JA.

Hurra, check in war um 17:35   - natürlich hätten wir 30 kg Gepäck gehabt - aber uns war jetzt alles rundherum egal, Hauptsache wir können fliegen. Die Flüge waren nur zu einem Drittel ausgelastet und wir hatten jeder 3-4 Sitze zur Verfügung. Besser geht es nicht. 

In Wien waren wir dann 2 Wochen in Heimquarantäne, aber das war kein Problem. Noch etwas positives: ich brauchte überhaupt nichts zu waschen und zu bügeln. Wir haben ja alles auf den Philippinen gelassen. 

Außerdem erfuhren wir, daß wegen eines Flugzeugabsturzes in Manila, die Abflugszeit um 11 Stunden verschoben wurde. Die Leute mußten also nochmals in ein Hotel. 

 

 

 

Die Philippinen bestehen aus tausenden Inseln. Die zentral gelegenen Visayas sind bei uns die liebsten.

Wir kommen nicht umhin die Seaexploreres zu erwähnen. Die von  Schweizern geführte Organisation bietet für Taucher alles was das Herz begehrt.  

Auf den Philippinen haben wir schon die Inseln Busuanga,  Cabilao,  Cebu, Malapascua, Negros, Panglao, Romblon, Camiguin und Leyte besucht.